Gesundheitstipps

 

Ich bin erkältet, habe aber kein Fieber (Temperatur unter 38 Grad), brauche ich einen Arzt?

 

Die Nase trieft, Sie haben Schluckweh, möglicherweise einen leichten Reizhusten, fühlen sich nicht hundertprozentig fit, die Temperatur ist leicht erhöht. Sie leiden unter einer Erkältung.
Am besten helfen pflanzliche Medikamente. Antibiotika sind bei viralen Erkrankungen nicht angesagt!
Bei Schnupfen können Sie gut mit Salzwasser spülen und /oder auf die Nacht einen abschwellendes Nasenspray benutzen. Der Husten sollte mit reizlindernden oder schleimlösenden Sirups/Tropfen behandelt werden, welche Sie gerne bei uns in der Praxisapotheke bezihen können. Erhöhte Temperatur (bis 38 Grad) muss nicht gesenkt werden.

Bei Erkältungen müssen Sie nicht zum Arzt gehen, normalerweise kann man arbeiten. Eine Erkältung dauert zwischen sieben bis vierzehn Tagen.

Vorbeugen ist besser als Heilen. Optimieren Sie Ihr Immunsystem durch eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Spaziergänge oder beugen Sie einer Erkältung vor, indem Sie Ihr Immunsystem verbessern, zum Beispiel mit dem roten Sonnenhut (Echinacea).

 

Ich habe den Fuss/Knöchel verstaucht. Was kann ich tun?

 

Bei einem Fehltritt kommt es meist nur zu einer Überdehnung der Bänder, wobei kleine Risse im Bandapparat zu Schmerzen, kleinen Blutergüssen und Schwellungen im oberen Sprunggelenk führen können.

Was könnten Sie tun:
PECH-Regel: Pause, Eis, Fuss einbinden “Compression”, Fuss hochlagern. Auch wenn ein Bänderriss besteht, wird nur in den wenigsten Fällen eine Operation notwendig sein.
Insofern Sie das Gelenk nicht belasten können und sich ein massiver Bluterguss oder eine massive Schwellung gebildet hat, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Mit einem Röntgenbild kann dieser einen Knochenbruch ausschliessen.
Bei einer Verstauchung sollte der Knöchel auf jeden Fall während zwei bis vier Wochen stabilisiert (bandagiert) werden.

 

Was tun bei einer Grippe?

 

Sie leiden unter Erkältungssymptomen und haben Fieber (Temperatur über 38 Grad), fühlen sich krank und leiden unter Kopf- oder Gliederschmerzen. Bleiben Sie zu Hause bis die Temperatur wieder unter 38 Grad sinkt. Fieber lässt sich gut mit paracetamolhaltigen Schmerzmitteln (Dafalgan) oder mit Medikamenten wie Ibuprufen senken (falls Sie keine blutverdünnenden Medikamente einnehmen und keine ernsthafte Erkrankungen vorliegen).
Wenn Sie mehr als drei Tage unter Fieber leiden und husten sollten Sie zum Arzt gehen.

Ab wann Sie ein Arztzeugnis brauchen: Normalerweise ab dem dritten Krankheitstag, falls es nicht anders in Ihrem Arbeitsvertrag geregelt ist.

 

Akute Rückenschmerzen / Hexenschuss

 

Falls Sie plötzlich einschiessende Schmerzen haben, sich im Bett fast nicht mehr drehen können, aber nicht unter Gefühlsstörungen oder ausstrahlenden Schmerzen ins Bein leiden, besteht sehr wahrscheinlich ein sogenannter “Hexenschuss”. Meistens liegt nur eine akute Muskelverspannung oder eine Wirbelkörperblockierung vor, die zu diesen akuten Schmerzen führt.

Sie dürfen und sollten Schmerzmittel einnehmen, die Sie in der Apotheke rezeptfrei erhalten, ebenso können Sie sich heisse oder kalte Wickel machen (je nach dem, was Sie besser ertragen) oder auch ein heisses Bad nehmen. All diese Behandlungsmöglichkeiten führen zu einer Entspannung der Muskulatur. Wenn die Schmerzen nach drei Tagen noch immer nicht abgeklungen sind, ist ein Arztbesuch sinnvoll.

Warnzeichen bei Rückenschmerzen, bei denen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten: Gefühlsstörungen in den Beinen, Lähmungserscheinungen, fehlende Kontrolle beim Wasserlösen oder beim Stuhlgang.

Insofern Sie immer wieder unter Kreuzschmerzen oder Nackenverspannungen leiden, sollten Sie regelmässig Übungen für Ihren Rücken durchführen.

 

Blasenentzündung

 

Sie müssen häufig auf die Toilette gehen, es kommt kaum Urin, es brennt und schmerzt beim Wasserlösen.

Was können Sie tun: Trinken Sie Nieren- oder Blasentee, Sie dürfen auch ein entzündungshemmendes Schmerzmittel einnehmen (in der Apotheke rezeptfrei erhältlich z.B. Dafalgan oder Ibuprofen 400 mg). Im akuten Fall oder auch zur Vorbeugung können Sie ebenfalls Preiselbeersaft einnehmen.

Wann müssen Sie zum Arzt: Bei Blut im Urin, Fieber (Temperatur über 38 Grad) oder bei Schmerzen in der Nierengegend.

Schwangere und Diabetikerinnen sollten immer zum Arzt. Eine Blasenentzündung muss bei diesen Patienten immer mit Antibiotika behandelt werden.

 

Durchfall

 

Was ist überhaupt Durchfall (Diarrhoe)? Wenn Sie mehr als drei Mal pro Tag flüssigen, wässrigen Stuhl ausscheiden, leiden Sie unter Durchfall. Häufig ist der Durchfall von Magen- und Darmkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen begleitet (Magen-/Darmgrippe). Die Ursache ist viral, Antibiotika nützen nichts. Manchmal kann der Durchfall auch ein Feriensouvenir sein (Montezumas Rache). Montezumas Rache wird durch sogenannte “Fäkalbakterien” verursacht. Diese Durchfallerkrankungen dauern normalerweise zwei bis fünf Tage an, dann hören sie von selber wieder auf.

Was können Sie dagegen tun:
Genügend trinken, um den Wasserverlust auszugleichen, zum Beispiel gesüssten Tee (Fenchel-/ Pfefferminztee) oder Bouillon (Salz), magenschonend essen (Zwieback, Reis, Bananen, Salzstangen, Haferschleimsuppe) oder auch einen Tag lang nichts essen.

Wenn Sie blutigen oder schleimigen Durchfall haben oder bei Durchfall unter Fieber leiden, sollten Sie den Arzt aufsuchen. Wenn Sie nicht trinken können, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, sollten Sie auch den Arzt konsultieren. Kleinkinder, Säuglinge, alte und geschwächte Menschen sind diesbezüglich stärker gefährdet.

 

Blähungen

 

Sie haben einen gespannten, gewölbten Bauch, fühlen sich Unwohl und haben dauernd Darmwind. Verantwortlich sind die Darmgase.
Was können Sie dagegen tun? Meiden Sie zu viele Ballaststoffe, spätes Abendessen, schnelles Essen, kohlensäurehaltige Getränke, zu viel Rohkost und blähendes Gemüse wie Kohl oder Hülsenfrüchte.

Falls die Veränderung der Essgewohnheiten keine Linderung bringt, kann auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit bestehen, wie zum Beispiel Lactose-, Fructose- oder Weizenunverträglichkeit. Der Arzt kann Ihnen bei der Abklärung helfen.

 

Zeckenstich

 

Die Zecke ist Überträgerin von diversen Krankheitserregern, deshalb ist es wichtig, nach einem Outdoor-Ereignis den Körper nach Zecken abzusuchen und die Zecke korrekt zu entfernen. Falls der Kopf in der Haut stecken bleibt, ist das unproblematisch. Der Kopf (Saugrüssel) muss nicht entfernt werden, er trocknet ab und wird innert einiger Tage aus der Haut ausgestossen.

In unseren Breitengraden wird häufig von der Borreliose und von der Hirnhautentzündung (FSME) gesprochen.

  1. Borreliose (bakterieller Infekt)

Falls die Zecke innert vierundzwanzig Stunden vom Körper entfernt wird, ist das Risiko einer Ansteckung sehr klein. Wenn im Bereich der Bissstelle innert zwei bis drei Wochen ein roter Ring auftritt “Erythema migrans”, sollten sie den Arzt aufsuchen. Mit Antibiotika kann die Borreliose gut behandelt werden.

  1. FSME (viraler Infekt)

Der Erreger wird beim Biss sofort übertragen. Auch in den Endemiegebieten sind nur ein bis drei Prozent der Zecken vom Virus befallen.
Häufig verläuft der Infekt ohne Probleme, eventuell mit leichten grippeähnlichen Symptomen, die zirka zwei Wochen nach dem Zeckenbiss auftreten. Selten kommt es zu einer Hirnhautentzündung, die nicht in allen Fällen vollständig abheilt.

Gegen die FSME kann man sich mit einer Impfung schützen lassen. Personen, welche sich viel im Freien aufhalten, sollten sich gegen FSME impfen lassen.

Ein Zeckenbiss gilt als Unfall («eine plötzliche, nicht beabsichtigte schädigende Einwirkung eines ungewöhnlichen äusseren Faktors auf den menschlichen Körper, die eine Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen und psychischen Gesundheit oder den Tod zur Folge hat»), dehalb ist nach jedem Zeckenbiss ein Unfall anzumelden beim Arbeitgeber (vorsorglich).

 

Was sind Aphten und was hilft dagegen?

 

Im Bereich der Mundschleimhaut befinden sich kleine Blasen, brennende Stellen.
Sie können den Mundraum desinfizieren, indem Sie regelmässig Salbeitee trinken oder regelmässig mit Salzwasser gurgeln. Sie können auf die brennenden Stellen auch Gels auftragen, die Sie in der Apotheke ohne Rezept erhalten.

Falls sie immer wieder unter Aphten leiden, kann eventuell ein Vitamin B12-, Zink-, Eisen- oder Folsäuremangel vorliegen.

 

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

 

Sie haben ein rotes Auge, das nicht schmerzt, eventuell leicht brennt und tränt. Falls Sie unter Allergien leiden, kann es auch jucken.
Beruhigen Sie das Auge mit künstlichen Tränen oder Augentrosttropfen aus der Apotheke. Sie dürfen das Auge mit Schwarztee auswaschen oder einen lauwarmen Schwarzteebeutel auflegen. Schonen Sie Ihr Auge, indem Sie den Computer ausschalten und auf jegliche Lektüre so weit als möglich verzichten. Sie dürfen auch gefässverengende und antiallergische Tropfen anwenden (allergische Konjunktivitis), die Sie ebenfalls aus der Apotheke beziehen können. Meistens heilt die Entzündung von selber innerhalb von einigen Tagen.

Bei Augenschmerzen oder Sehbeeinträchtigung müssen Sie den Arzt aufsuchen.